„Oh, hier ist was Hübsches, Herr Preil, hören Sie mal: Hohenwulsch!“ – „Bitte, was ist los?“ – „Hohenwulsch. Das ist überhaupt die Idee, ich war in meinem ganzen Leben noch nie in Hohenwulsch, ich fahre mal nach Hohenwulsch.“ So wie einst im Sketch des Komikerduos Herricht & Preil ging es dem ein oder anderen von uns, als das Ziel unserer Clubfahrt zum ersten Mal fiel.
Begrüßt wurden wir zunächst von strömendem Regen – doch unser wetterfester Gastgeber, Gisilot von Rohr, startete dennoch plangemäß mit unserem ersten Programmpunkt, einer Einführung in die unterschiedlichen Wälder (Sukzessionswald, Nutzwald, Kulturwald) und spezifisch in diese Region, wo sein eigener Wald beheimatet ist.
Gisilot teilte sein Fachwissen für eine nachhaltige Baumpflanzung, stellte uns den Revierförster Bodo Storch vor, der uns ebenfalls an diesem Tag unterstützen würde, und dann ging es direkt an die Arbeit – inzwischen bei blauem Himmel und Sonne. In 2er-Teams pflanzten wir auf einer ehemaligen Silofläche u.a. Hopfenbuche, Flaumeiche, Mammutbaum, Esskastanie, Gleditschie und Roteiche; eher exotische Baumarten, die zu einem diversifizierteren Waldbestand beitragen. An dieser Stelle gilt ein besonderer Dank auch dem Rotary Club Garbsen-Wunstorf, der uns mit einer großzügigen Spende den Erwerb der noch kleinen Bäume erst ermöglichte.
Nach einer sehr wohltuenden Mittagspause – Danke, liebe Barbara, für deine unglaubliche Gastfreundschaft und köstliche Verpflegung über den Tag verteilt – ging es zurück zu Gisilots Waldstück zum Waldgang. Bodo arbeitet mit 450 Waldbesitzer*innen zusammen und ist insgesamt für 28.000 Hektar Wald verantwortlich. Seine und Gisilots Verbundenheit zum Wald und zur Natur im Allgemeinen ist ansteckend.
Zu jeder Baumart haben sie Wissen zu teilen – z.B., dass die Rotbuche als Mutter des deutschen Waldes gilt, jedoch mit der Zeit zurückgedrängt wurde. Unter anderem von der Douglasie, die besser zum Bauen genutzt werden kann, aber auch von Wildtieren geschätzt wird! Doch: Ob Laubholz oder Nadelholz, der Trend geht zum Mischwald.
Am Ende unserer Tour führt uns Bodo zu einer offenen Stelle im Wald, wo zuvor Fichten standen. Nachdem diese dem Borkenkäfer zum Leid fielen, wurden dort Douglasien und Lerchen neu gepflanzt – aktuell sind sie so winzig, dass wir sie ohne seinen Hinweis womöglich übersehen hätten.
Nach einer letzten Abendbrot-Pause bei Gisilot und Barbara geht es auf einen Abstecher zur Dorfkirche Hohenwulsch, wo uns Gisilots Cousin, Dokumentarfilmer und Historiker, auf eine spannende Besichtigung mitnimmt – inklusive Öffnung der Gruft. Und damit geht ein wunderschöner langer Tag zu Ende. Es bleiben unvergessliche Erinnerungen an unsere erste gemeinsame Clubfahrt, Hands-On in der Natur, verbunden mit einer großen Dankbarkeit gegenüber allen Organisatoren und Organisatorinnen. Von Lernen zu Helfen und Feiern war heute einfach alles mit dabei!